Bosch Hockenheim Historic Das Jim Clark Revival

Vom 26. Bis 28. April bebte das Motodrom. Historischer Motorsport vom Feinsten bei den Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival.

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Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. Trotzdem strömten zahlreiche Zuschauer bereits am regnerischen Freitag zu der im Jahre 2005 ins Leben gerufenen Veranstaltung, welche sich über die Jahre zu einer der wichtigsten Veranstaltung für Liebhaber historischen Motorsports entwickelte. Was mit Sicherheit an der Familiären Atmosphäre mit offenem Fahrerlager, zugänglichen Boxen und Boxengasse, abwechslungsreichem Rahmenprogramm und vor allem an dem vielfältigen Aufgebot historischer Rennfahrzeuge aus diversen Klassen und Jahren liegt. 13 Rennserien und Präsentationen begeisterten über das Wochenende die zahlreichen Besucher im Hockenheimer Motodrom.

Genuss Pur für die Ohren dank Zehnzylinder F1 Fahrzeuge und Hubraumstarken CanAm Fahrzeuge

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Im Juli des vergangenen Jahres wurde die schnellste Rennserie Europas Gekrönt. Sie startete im Rahmen des deutschen Formel 1 Grand Prix auf dem Hockenheimring. Die Rede ist von der BOSS GP, welche für Big Open Single Seater steht. Auf der diesjährigen Hockenheim Historic feierte die Serie ihren Auftakt in ihr 25. Jubiläumsjahr. Zum Starterfeld zählten ehemalige F1 Fahrzeuge wie z. B. der Toro Rosso STR von Ingo Gerstl und der Benetton B197 von Phil Stratford. Des Weiteren starteten hier leistungsstarke Fahrzeuge wie z.B. ehemalige F2, ehemalige GP2 oder Fahrzeuge der World Series by Renault.

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Ebenso starteten die Hubraum und Leistungsstarken Fahrzeuge der ehemaligen Canadian American Challange Cup, kurz CanAm. Frei nach dem Motto mehr Fahrzeuge, mehr Action starteten diese Zusammen mit der FHR 100 Meilen Trophy. Die CanAm Serie zog in den Jahren 1966 bis 1974 in Nordamerika ihre Zuschauer in den Bann. Mit relativ offen gestaltetem Reglement, mindestens 2,5 Liter Hubraum und teilweise weit über 1000 PS. In den besten Jahren boten Chevrolet und Ford Hubräume von 8,1 Litern in ihren V8 Motoren auf. Und die Motoren inhalierten bis zu 120 Liter Benzin auf 100 Kilometer.1974 fand jedoch die letzte CanAm-Meisterschaft statt. Schwindelerregende Kosten, eine wirtschaftliche Flaute in Nordamerika als Folge der Ölkrise und nachlassendes Interesse bei Sponsoren führten zum Abbruch der Serie am Ende der 1974er Saison. Zeitzeugen sprachen von einem Erdbeben, wenn das Feld der „Big Bangers“ losgelassen wurde.

Raceclub Germany mit Formel Fahrzeugen in bemerkenswertem Zustand

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Der Raceclub Germany ist ein Zusammenschluss motorsportbegeisterter Formel Fahrzeugbesitzer aus ganz Europa. Unter den Fahrzeugen befinden sich zahlreiche Juwelen der Formel Fahrzeuggeschichte. Wie z.B. Dallara F386, March 813, Martini BMW MK45, Arrows A10B oder aber den Ferrari 310B mit welchem Michael Schumacher im Jahre 1997 um die Weltmeisterschaft kämpfte. Teilnahmevoraussetzung für die Läufe ist übrigens technisch einwandfreier Zustand der Fahrzeuge. Gefahren wurden am Wochenende drei Präsentationsläufe mit überschaubarem Tempo.

DTM Liebling Timo Glock startet in seinem ehemaligen Formel 1 Toyota aus dem Jahre 2008

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Das FNT Team bot am Wochenende wieder Formel 1 Feeling aus den 2000er Jahren. Zwei originale Toyota F1 Fahrzeuge drehten dabei ihre Runden. Einmal der TF105 von Ralf Schumacher aus dem Jahre 2005 mit dem 980 PS starken V10 Triebwerk und der ehemalige Dienstwagen von Timo Glock der TF108 aus dem Jahre 2008 mit seinem 900PS starken V8 Motor. Welcher von keinem geringeren als Timo Glock selbst über den Hockenheimring gejagt wurde. „Es war wieder ein tolles Erlebnis dieses geniale Fahrzeug noch einmal Fahren zu dürfen“ so Timo Glock mit Freude überstrahltem Lächeln nach seinem Lauf am Sonntag. Schon bei der Boxenausfahrt kam bei vielen Zuschauern Gänsehaut auf. Man konnte das kreischen und poltern der damaligen Formel 1 Fahrzeuge schon von weitem hören. „Das war noch echte Formel 1“ erläuterte ein sichtlich Zufriedener Zuschauer nach dem Präsentationslauf. Für mich persönlich immer wieder eines der Highlights der Bosch Hockenheim Historic. Kaum zu glauben das dies schon über 10 Jahre her ist als diese Fahrzeuge aktuell waren.

Packende Positionskämpfe, bunt durchgemischtes Starterfeld und Tür an Tür Duelle in weiteren Serien

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In der YTCC, der Youngtimer Touring Car Challenge gab es ein buntes Starterfeld zu bewundern. Von Tourenwagen über Sportwagen bis hin zu Prototypen traten hier zahlreiche Schmuckstücke zu den Läufen an. Zu sehen waren hier z.B. BMW M1, Kremer Porsche, Melkus, Lotus, Trabant oder aber auch Ford Mustang und Big Block Corvette. Das wichtigste war den Kurs mit einem Lächeln zu verlassen aber auch so schnell wie möglich über den Kurs zu fliegen. Während die YTCC schon seit Jahren fester Bestandteil der Veranstaltung ist, feierte in diesem Jahr die erst 2015 gegründete „A Gentle Drivers Trophy“ für GT und Rennsportwagen der Baujahr 1947 bis 1965 ihre Premiere am Ring. Damals war dies ein Aufbruch im Rennsport. Die Fahrer fuhren ihre Rennfahrzeuge auf eigenen Rädern zu den Strecken und auch kleine Privatteams konnten die Profis hinter sich lassen. Auch hier gab es eine Atemberaubende Vielfalt. Zu sehen gab es die verschiedensten Fahrzeuge wie z.B. Lola, Alfa Romeo, Mercedes 300SL, Marcos, Porsche oder Austin Mini. Und hier wurde sich nichts geschenkt. Die Fahrer gingen bis an die grenzen des machbaren.

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Buntes Rahmenprogramm rundet die Veranstaltung ab

In diesm Jahr feiert Porsche das 50 jährige Jubiläum des 917er. Das Fahrzeug wurde über das Wochenende in einem Ausstellungszelt im Fahrerlager ausgestellt. Auch gab es wieder die Jim Clark Ausstellung im Kongress-Pavillon im Fahrerlager. Des Weiteren wurde am Samstag ein Kranz am Jim Clark Memorial am Rande des Hockenheimrings in Gedenken an den 1968 in Hockenheim tödlich verunglückten Rennfahrer niedergelegt.

Auch Autogrammjäger kamen nicht zu kurz an diesem Wochenende. Jeweils am Samstag und Sonntag schrieben Ellen Lohr, Marco Werner, Timo Glock, Michael Barthels und Harald Grohs Autogramme. Am Samstag unterschrieb auch Jochen Mass zu den Autogrammstunden im Fahrerlager. Das Fahrerlager wie auch die Boxen luden über das ganze Wochenende Rennsportbegeisterte von klein bis groß zu Rundgängen ein. Hier hatte man die Möglichkeit den Scharubern über die Schultern zu schauen.

Alle Informationen und Ergebnisse unter: www.hockenheim-historic.de

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