VLN1: 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy (NLS1) Ein Rennen für die Geschichtsbücher

Bild: Presse Service BMW Motorsport

Lange mussten die Fans der Nordschleifen Langstrecken Rennserie NLS auf das Rennen Warten, doch nach 244 Rennfreien Tagen ging es am 27.06.2020 dann endlich los. Wenn auch etwas anders als gewohnt. Das Rennen fand aufgrund der Corona Beschränkungen ohne Zuschauer statt, auch das Boxenstopp Szenario war ein anderes. Hier ein Dank an alle Fans die der Nordschleife fern geblieben sind und somit das Rennen erst ermöglicht haben und auch damit die Weichen für die weiteren Rennen im Kalender gestellt haben. Zum ersten mal kam auch die Open Air Boxengasse zum Einsatz, welche im Vorfeld für Diskussionen geführt hatte. Dies alles sind Teile des hart erarbeiteten Hygienekonzeptes der VLN. Doch jetzt der Blick auf das Renngeschehen des Tages.

Bild: Mercedes AMG Presseservice Aufgenommen von: Gruppe C Photography

Am Morgen des ersten Rennens nach der Corona-Zwangspause, holte sich Maro Engel auf dem HRT Autoarena- AMG GT3 die Pole mit einer 7:59,191. Es war ein Ausrufezeichen des neu gegründeten Haupt Racing Teams, direkt beim ersten Rennen auf Pole. Die Absichten des Teams sollten somit klar sein. Damit steht das erfolgreichste Auto in der SP9 der vergangenen Saison, damals noch unter Black Falcon, auch beim ersten Rennen der Saison 2020 ganz vorne. Auch der Phoenix-Audi von Oliver Beretta bleibt als zweites Auto im letztendlich 137 Wagen starken Starterfeld mit einer 7:59,728 unter der 8 Minuten Marke. Es folgen 2 weitere Getspeed-AMG, der #34 Walkenhorst M6, der Rowe BMW, der zweite Phoenix Audi und der #26 Octane 126 Ferrari. Die Top-10 beschliessen der #44 Car Collection Audi und #911 Manthey-Porsche.

Das Wetter war wieder typisch für die Eifel Region. Am Anfang des Qualifyings war die Strecke noch nass, trocknete aber gegen Ende ab. Aber für das Rennen war nicht klar wie das Wetter werden könnte. Regen war durchaus möglich.

In der Einführungsrunde beginnt es über dem Ring zu regnen – da alle Teams auf Slicks in die Einführungsrunde gestartet sind, kündigt sich eine unterhaltsame Startphase an.

Der Start: Der HRT-Startpilot Assenheimer zieht auf der Start-/Zielgerade davon. Die zwei Get Speed AMGs können sich am Phoenix Audi vorbei schieben, welcher auf Platz vier zurück fällt. Auch die beiden BMW und der Octane 126 Ferrari sind zur Stelle, doch der Phoenix Audi kann die vierte Position verteidigen. Im Gerangel um P4 zwischen dem Phoenix Audi und dem Octane 126 Ferrari will Ferrari-Pilot Hirschi an der Veedol-Schikane zu viel und gräbt sich nach einem Dreher dort ins Kiesbett ein, auch der Rowe BMW muss den Weg übers Kies antreten. Zwar kann der Ferrari sich befreien, doch aus dem Kampf um eine Top-Position ist man vorerst mal raus.

Ganz raus ist dagegen der #31 Frikadelli-Porsche mit den Werksfahrern Kristensen/Estre der nach der Einführungsrunde in die Box rein kommt und ins Zelt geschoben wird. Das Rennen muss früh mit technischen Problemen aufgegeben werden.

Bild: Porsche Presseservice Aufgenommen von: Gruppe C Photography

Bei den weiteren zwei Startgruppen ging es deutlich ruhiger zu. Es wurde gekämpft, jedoch hat keiner Übertrieben und es nicht auf die Nordschleife geschafft. Die Titelverteidiger aus de mletzten Jahr mit der #1 konnten sich auch im Start der dritten Startgruppe behaupten und bogen als erste auf die Nordschleife ein.

In der 2. Runde liegt David Pittard im blauen #34 Walkenhorst BMW auf P4 vor den beiden Phoenix-Audis. Pittard schafft es bis zur Arenberg Kurve sich mit einem aggressiven Fahrstil auf die 2. Gesamtposition vorzuarbeiten. Ende der 2. Runde liegt Pittard knapp hinter dem Führenden Assenheimer. Die ersten 4 liegen innerhalb von 1,1s. Dahinter haben die beiden Phoenix-Audis die Positionen getauscht.

Der anfängliche Regen hat mittlerweile nach einigen Tropfen wieder aufgehört, dies sorgt entsprechend für aufatmen bei den Taktikern im Team. Ende der dritten Runde liegt Assenheimer weiter vorne. Dahinter kann Vaxiviere im Getspeed-AMG sich gegen den Walkenhorst M6 von Pitttard durchsetzen und auf die zweite Position schieben. Ausgangs der Querspange kann Pittard jedoch wieder vorbeiziehen und auch Rafael Marciello überholt vor der Veedol-Schikane seinen Teamkollegen. Vaxiviere wird nun auch von beiden Phoenix-Audis auf der Döttinger Höhe kassiert und fällt somit in einer Runde von P2 auf P6 zurück. Siebter ist der Falken-Porsche vor dem #30 Frikadelli-Porsche, dem Rowe-BMW und dem Manthey-Porsche.

Bild: Porsche Presseservice

In Runde 6 gingen dann die ersten Boxenstopps der führenden los. Rein gekommen sind die #2 und #15 sowie die #8 und der #32 Audi von Car Collection. Jetzt kommt zum ersten mal die Outdoor-Boxengasse in den Stress Test.

Assenheimer, Pittard und Stippler stoppen eine Runde später. Der racing one Ferrari legt als einziger der Top Gruppe einen acht Runden Stint ein. Als Assenheimer wieder auf die Strecke zurück kommt fällt er hinter den gelben #2 Getspeed-AMG zurück, welchen Maxi Buhk von Marciello übernommen hat.

An der Auffahrt zur Nordschleife kommt es zwischenzeitlich zu zwei außergewöhnlichen Drehern, vermutlich aufgrund von Feuchtigkeit. Walkenhorst-Pilot von Bohlen und Halbach legt einen Dreher auf der Brücke hin genauso wie der #11 Audi von Jan Eric Slooten welcher sich eingangs der Nordschleife dreht. Aber Glück für beide, sie können das Rennen fortsetzen.

In der 9.Runde wird der #930 KTM der Teichmann-Mannschaft mit KTM-Werkspilot Raimund Kofler als Führender vor dem #66 SP7 Porsche notiert. Mit Hendrik Still im #927 KTM ist ein weiterer X-Bow-Pilot Gesamtdritter. Dahinter duellieren sich die AMG-Piloten Buhk und Assenheimer um die eigentliche Rennführung. Assenheimer zieht – knapp vor  einer gelben Flagge – am Ort wo zuvor der Walkenhorst BMW sich gedreht hatte am gelben AMG vorbei und kann aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkung ein angenehmes Puffer aufbauen. In der 11 Runde hat Buhk den Vorsprung von Assenheimer plötzlich aufgeholt. Auch Beretta ist dran und Assenheimer fällt mit dem HRT-AMG auf Platz drei zuück. Bhuk ist mit dem gelben Getspeed-Wagen nun neuer Gesamtführender. Hinter dem führenden Buhk haben sich mittlerweile ein 4 Autos starkes Kampfpaket geformt und boten den Zuschauern Racing vom feinsten. Der Autoarena-AMG, der Phoenix-Audi, der blaue Walkenhorst BMW und der Car Collection-Audi  kämpften fantastisch aber fair um den zweiten Gesamtrang. Assenheimer kann dann in Runde 12 wieder Platz 2 übernehmen und vorerst auch halten.

Bild: Mercedes AMG Presseservice Aufgenommen von: Gruppe C Photography;

Die Rennmitte ist mit 13 absolvierten Runden erreicht und wir befinden uns mitten in der 2. Phase der Boxenstopps, was das Feld wieder ordentlich durcheinander würfelt. Nach der 14. absolvierten Runde führt weiter der Autoarena-AMG von HRT der als einziger draussen bleibt während die Verfolger alle an die Box kommen. In Runde 15 kommt dann auch der führende Assenheimer an die Box und übergibt das Steuer an Werkspilot Maro Engel. In Runde 16 führt dann wieder der racing one Ferrari, dem der #34 Walkenhorst BMW folgt. Ein kürzerer Stint verbunden mit einem reglementsbedingt kürzeren Stopp hat die BMW-Mannschaft im weiteren Verlauf dann an die Spitze des Feldes gebracht. Als Köhler im racing one Ferrari in der 17.ten Runde die Box ansteuert, übernimmt Mikkel Jensen die Spitze mit dem Walkenhorst BMW. In Runde 18 hat Jensen dann einen Vorsprung von 22s auf Maro Engel. Dem sitzt nun Fabian Schiller im #2 Getspeed-Mercedes im Nacken. Auf Platz 4 und 5 folgen die beiden Audi von Phoenix und Car Collection. Der rote Audi von Robert Frijns fällt in der Folgerunde jedoch noch eine weitere Position hinter den zweiten Phoenix-Audi von Frank Stippler zurück.

In Runde 21 kommen zu Beginn der 3. Boxenstopprunde sowohl der gelbe Getspeed-AMG als auch die beiden Audi #5 und #32 wie auch der #911 Manthey-Porsche, an die Box. Schiller bleibt im #2 AMG sitzen. Jensen hat an der Spitze seinen Vorsprung auf Engel schon auf 23s ausbauen können.
Eine Runde später kommt dann auch Jensen mit dem blauen Bullen an die Box. Maro Engel übernimmt die somit vorerst die Führung.
Eine Runde später kommt dann Engel zu seinen letzten Stopp. Nach dem Tanken kommt er ca 5s hinter dem Walkenhorst BMW von David Pittard, der den Schlussstint fährt, wieder zurück auf die Strecke.
Nach Runde 25 hat Engel den Abstand zum BMW einholen können und zieht nach der Querspange auf der Grand Prix Strecke am Walkenhorst BMW vorbei. Auch dahinter verschäft sich der Zweikampf um P3 zwischen Beretta und Schiller. 
Maro Engel fährt absolut Vollgas, als würde er schon etwas ahnen. Ende der 26. Runde beträgt der Vorsprung von Engel auf Pittard schon 4,4s. Kurz vor Rennende wird dem #6 AMG des HRT-Teams von Maro Engel und Patrick Assenheimer eine 37s Zeitstrafe auferlegt, wegen einer 2-sekündigen Unterschreitung der Mindestboxenstandzeit.

Bild: BMW Presseservice

Engel kommt somit zwar 9s vor David Pittard und Mikkel Jensen ins Ziel, diese gewinnen jedoch das aufgrund der Zeitstrafe gegen das Haupt Racing Team das aufgrund der Corona-Pandemie mit 14 Wochen Verspätung absolvierte Auftaktrennen 2020 in der neu umbenannten Nürburgring Langstreckenserie. Engel und Assenheimer holen somit aufgrund der Zeitstrafe mit 27s Rückstand Platz 2. Im Kampf um Platz 3 setzt sich der Getspeed-AMG von Fabian Schiller, Raffaele Marciello und Maximilian Buhk durch, nachdem der Phoenix-Audi von Beretta und Schramm in der letzten Runde noch einen technischen Defekt am Hinterrad erlitten hat und sich gerade noch so an die Box schleppte. Platz 4 geht an den Car-Collection Audi #32, vor dem Vorjahressieger #99 Rowe BMW und dem Manthey-Racing Porsche #911.

Das Gesamtergebnis gibt es hier: https://www.nuerburgring-langstrecken-serie.de/wp-content/uploads/ergebnisse/2020-06-27r.html

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