Kurz vor dem Saisonstart der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring gibt es richtig Zoff in der SP9 Klasse. Die GT3 Fahrzeuge bekamen kurz vor dem Start in die neue Saison eine neue BoP aufgedrückt, welche die Leistung der Fahrzeuge um 5% reduziert soll. Der Leistungsverlust beträgt bei den GT3 Autos dann um die 30 PS.
Bisher war von einer Leistungsbegrenzung seitens des DMSB und der VLN für die Saison 2019 keine Rede. Die nun geforderte Leistungsreduzierung hängt mit einer Weisung der FIA zusammen, welche die Leistung der GT3 Fahrzeuge begrenzen soll. Offenbar wurde seitens der FIA dieser Schritt nicht offiziell gefordert, sondern dem DMSB empfohlen eben diese Regelung durchzusetzen. Von Seiten des DMSB wurde es aber so verstanden, das man diese Leistungsreduzierung sofort umzusetzen hat. Nach einem schweren Unfall eines GT3 Boliden in 2015, wo ein Zuschauer zu Tode kam, wurden die GT3 Autos bereits in ihrer Leistung eingeschränkt und waren danach nicht mehr auf dem Stand des offiziellen GT3 Reglements. Unter anderem neben kleineren Heckflügeln und zusätzlichen Schalldämpfern dürfen keine Spezialreifen auf der Nordschleife verwendet werden.
Diese Regelung soll jedoch nur in der SP9 Klasse Anwendung finden, was nun von den betroffenen Teams heftigst kritisiert wird. Durch nochmalige Leistungsbeschränkung, die nur die GT3 Fahrzeuge in der Klasse SP9 betrifft, sind die Top Autos aus den Klassen SP-Pro und SP7 dann in etwa auf gleichem Niveau wie die GT3 aus der SP9.
Als erste Konsequenz hat das Team Wochenspiegel um Georg Weiss seine beiden Ferrari 488 GT3 aus der VLN zurück gezogen. Auch das Frikadelli Racing um Klaus Abbelen hat das Aus nach dem 24 Stunden Rennen in diesem Jahr angekündigt.
Der Frikadelli Teamchef Klaus Abbelen übt deshalb scharfe Kritik an dieser Entscheidung: „Die FIA hat die Umsetzung dieser BoP nicht gefordert. Entweder wird das in allen Klassen umgesetzt oder eben gar nicht. Die Folge ist, das kleinere Fahrzeuge, die nur ein Bruchteil dessen kosten das wir in die GT3 Autos investieren, uns auf den Geraden überholen. So macht das für uns keinen Sinn mehr.“ Des weiteren sieht er die Gefahr das die SP9 Fahrzeuge zu waghalsigen Überholmanövern in Kurven gezwungen werden und später dann diesen Vorsprung auf der langen Döttinger Höhe wieder verlieren, da die SP7 Fahrzeuge dort wieder aufholen könnten. Mit der Argumentation von Klaus Abbelen ist der Schritt von Frikadelli Racing wie Auch dem Wochenspiegel Team absolut nachzuvollziehen. Bisher gab es seitens des DMSB und der VLN keine offizielle Stellungnahme zu der geforderten BoP.
Sollte hier keine Gespräche stattfinden werden vermutlich weitere Teams folgen und auch ihren Rückzug bekannt geben. Dies wäre für die VLN ein starker Rückschlag, da viele Fans gerade wegen der Top Klasse die Rennen am Nürburgring besuchen.
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