Nitrolympx 2019

Der Christmas Tree in Hockenheim ist für dieses Jahr wieder erloschen. Am vergangenen Wochenende strömten wieder Tausende Speedverrückte an den Hockenheimring. Es standen wieder die Nitrolympx auf dem Kalender. Ein Wochenende voller Speed,Niroduft und Donnern aus den Auspuffrohren. Der Auftakt am Freitag fand bei bestem Wetter statt, somit konnten hier schon in allen Klassen richtig schnelle Zeiten in den Asphalt gebrannt werden.

Am Samstag war dann das Wetter leider nicht auf Seiten der Nitro Götter. Der Tag musste bereits später gestartet werden, da es am morgen direkt zu Beginn um neun Uhr anfing zu regnen und somit ein Start für die Fahrer zu gefährlich gewesen wäre. Auch musste der Tag schlussendlich früher beendet werden, da es am Nachmittag wieder anfing zu regnen und die Strecke komplett unter Wasser stand.

Die Nightshow fand jedoch trotz dem anhaltenden Regen statt. Es wurde den Zuschauern ein verkürztes, dem Wetter angepasstes Programm geboten. Der Stuntfahrer Terry Grant aus England war seit einigen Jahren mal wieder in Hockenheim zu Gast und bot, wie für ihn üblich, ein erstklassiges Stuntprogramm. Die Showläufe fielen jedoch aus. Es wurde auf Grund des Anhaltenden Regen lediglich das Dragster Warmup durchgeführt und die Turbinen der Showdragster angeworfen. Es war schlichtweg zu gefährlich da die Strecke komplett nass war und der Regen nicht aufhören wollte. Zur Show war auch der Raketen Bulli „Oklahoma Willy“ am Start. Der VW T1, welcher wohlgemerkt eine Straßenzulassung hat, schmiss ebenfalls seine Turbine an. Wie ist das möglich? In England besteht die möglich, da der Bulli nach wie vor seinen Fahrmotor im Heck hat und die Turbine lediglich einen Aufbau darstellt. Erklärte uns der Besitzer von Oklahoma Willy.

Ebenfalls war das Team Habermann wieder mit ihren Turbinenfahrzeugen zu Gast. Alles in allem war es trotz dem miesen Wetter eine gelungene Nightshow.

Am Sonntag fanden dann, wieder bei bestem Wetter, die Entscheidungsläufe in der Elimination Round statt. In den einzelnen Klassen ging es eng daher und die Zuschauer erlebten packende Duelle um die Tausendstel Sekunde im Sekundentakt.

Die Nitrolympx waren auch die vierte Station der FIA/FIM Dragracing Europameisterschaft. In den FIA Klassen Pro Modified, Pro Stock, Top Methanol und Top Fuel sowie in den FIM Klassen Super Street Bike, Pro Stock Bike, Super Twin Bike und Top Fuel Bike gingen die Piloten wieder auf Punktejagd für die Meisterschaft.

In der Top Methanol Klassen kam es leider schon in der ersten KO Runde zum Bruder Duell. Die Habermann Brüder trafen aufgrund ihrer Qualiergebnisse schon hier aufeinander. Durchsetzen konnte sich dann der dreifache Europameister Timo Habermann. Im Finale traf dieser dann auf den Funny Car Piloten Jürgen Nagel. Somit gab es ein deutsches Duell im Finale. Der dreimalige Champion Timo Habermann konnte das Duell und somit den Laufsieg für sich entscheiden da Jürgen Nagel sich ein Rotlicht leistete.

Auch der Top Fuel Rentner Urs Erbacher lies es sich nicht nehmen bei den Nitrolympx in den Dragster zu steigen. Leider wurde er an diesem Wochenende vom Pech verfolgt und konnte sich nach zwei Läufen mit technischen Problemen gerade noch so qualifizieren. Urs Erbacher schied dann leider auch schon in der ersten KO Runde gegen Maja Udtian aufgrund eines gerissenen Kompressorriemens aus. In den weiteren Viertelfinals konnte sich Tochter India Erbacher gegen Mikael Kagered durchsetzen und Vorjahressieger Liam Jones gegen Stig Neergaard, bei dem ebenfalls die Technik streikte. Anita Mäkelä hatte als Topqualifier den Luxus eines Bye Laufes, da nur sieben Starter angetreten sind. Sie legte aber trotzdem eine 3,9s Zeit hin. Im Halbfinale trafen dann die beiden Damen India Erbacher und Anita Mäkelä aufeinander, mit besserem Ausgang für die Routinierte Finnin. Im zweiten Halbfinale trat die junge Norwegerin Maja Udtian gegen den Vorjahressieger der Nitrolympx Liam Jones an. Hier konnte sich die Norwegerin klar durchsetzen. Im Finale wurde es dann richtig spannend. Es trafen Mäkelä und Udtian aufeinander. Wie zu erwarten war, kam es zu einem absoluten Kampf um cm bzw Hundertstel Sekunden. Die Finnin konnte die Nitrolympx mit einem Vorsprung von 0,028 Sekunden vor der jungen Norwegerin gewinnen und somit ihren Vorsprung in der Meisterschaft ausbauen.

In der FIA Pro Stock Klasse ging es wieder wie zu erwarten eng zu Sache. Der als Meisterschaftsführende angereiste Schwede Jimmy Alund ging als Favorit in die KO Runde. Als Top Qualifier hatte er das Vergnügen eines Bye Laufes im Halbfinallauf. Zuvor konnte er sich knapp gegen Simon Gustafsson durchsetzen. Im Finale traf er dann auf den Drittplatzierten in der Meisterschaft Robin Noren, der bis zum Finale ein leichtes Spiel hatte. In EL1 konnte er Michael Malmgren klar besiegen. Sein Gegner in EL 2 Ljungdahl konnte aufgrund technischer Probleme nicht antreten. Das Finale wurde praktisch schon am Start entscheiden. Jimmy Alund erwischte den besseren Start und somit hatte Robin Noren das Nachsehen und musste sich geschlagen geben. Jimmy Alund konnte somit den dritten Sieg einfahren und ist klarer Favorit auf den Titel.

Der Lokalmatador Chritian Jäger mit seiner Super Twin TF vom Harley Davidson Team Rhein-Neckar schied leider schon im Viertelfinale gegen Martjin de Haas aus. Er hatte das ganze Wochenende mit technischen Problemen zu kämpfen. Der Sieg ging später dann an Roman Sixta, der ein leichtes Spiel hatte da bei seinem Gegner Midgley die Technik streikte.

Nicht weniger Action und packende Duelle als die FIA Klassen boten die Sportsmen Klassen. Wie z.B. die Pro ET, Super GAS oder die Pro ET Bikes. Diese Klassen sind noch deutlich näher am Serienfahrzeug, aber es sind auch 8er Zeiten auf der Quartermile drin. Leider waren diese am meisten von den Wetterbedingten Rennunterbrechungen betroffen.

Es war aber auch ein Wochenende des Abschieds. Der Jahrelange Rennleiter Jerry „Big Daddy“ Lackey leitete zum letzten Mal das Dragsterrennen auf dem Hockenheimring. Er wird seinen Rennleiterposten an seinen Nachfolger Yasin Özer abgeben. Er wurde im Rahmen der Nightshow für alles was er in den Jahren zuvor auf die Beine Gestellt hat besonders geehrt. Hier möchten wir ihm an dieser Stelle natürlich ebenfalls für die ganzen Jahre im Dragster Sport danken. Ohne ihn wäre der Dragster Sport in Deutschland nicht da wo er heute ist.

Wer noch mehr Infos, Ergebnisse o.ä. über die Nitrolympx sucht findet diese unter www.nitrolympx.de

Auch das nächste Rennwochenende lässt nicht lange auf sich warten. Dieses steht bereits am nächsten Wochenende im Schwedischen Tjerp an. Dies ist dann der vorletzte Lauf in der aktuellen FIA/FIM Saison bevor es zum Finale nach Santa Pod geht.

Infos und Punktestände zur Meisterschaft finden sie unter www.dragracingeurope.eu

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